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Die wechselvolle Geschichte und grosse Namen

884

Der Beginn der Schloss-Geschichte ist auch heute nicht restlos geklärt. Nach naheliegendsten Quellen geht die erste Erwähnung des Burghofes von Schauensee zurück ins Jahr 884. Atha und Chrimhild mit Tochter Witherada schenkten damals alle Ihre Besitzungen von CHRIENTES (alter Name von Kriens) dem Kloster im Hof zu Luzern.

1287

Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1287: Ritter Rudolf von Schauensee war der erste verbürgte Bewohner des Schlosses. Der Turm im Schloss Schauensee wird gebaut. Wenig später wird das Schloss zerstört - bis auf den Turm. Es war die Zeit der Freiheitskriege der Eidgenossen gegen die Österreicher, als in einer Brandschatzung in der Mordnacht von Luzern auch Schloss Schauensee zerstört wurde.

Fast 200 Jahre blieb das Schloss in der Folge unbenutzt. Den Wiederaufbau der Ruine startete erst der «baulustige Junker» Hans von Mettenwyl, als er die Liegenschaft kaufte und mit Zustimmung des Rates von Luzern zumindest zur Hälfte wieder aufbaute. Später ging das Schloss über an die Luzerner Familie Anderallmend, deren Sohn Josef Vogt im Schloss war.

1682

Der ungeliebte Vogt Josef Anderallmend wird im Rahmen der Bauernkriege aus dem Schloss vertrieben. Damals wurde die Kapellenglocke ins Dorf geschleppt, um dort Sturm zu läuten. Der Rest der Familie Anderallmend bleibt aber im Schloss wohnen. Tochter Maria Barbara heiratete Franz Meyer, Vogt von Rothenburg und Verwalter der Schlossgüter Heidegg.

1750

Diese Linie der Meyers nannte sich in der Folge «Meyer von Schauensee». Franz Leonz Meyer von Schauensee renovierte die Schlossanlage umfassend. Unter ihm entstand um 1750 die Schlossanlage in ihrer heutigen Form. 

1835

Das Schloss Schauensee kommt durch Tausch gegen Land in Weggis in das Fideikommiss (Familienstiftung) der Familie Meyer. Es wurde immer wieder von illustren Persönlichkeiten bewohnt: Der Komponist Franz Josef Leonti (1720 – 1789, Komponist), Franz Bernhard (1763 - 1848, Helvetischer Justizminister), Ludwig Rudolf (Direktor Luzerner Kantonalbank oder Louise (1829 – 1902, Schriftstellerin «Sturm auf dem Vierwaldstättersee»)

1914

Das Schloss kommt unter Zwangsverwaltung aufgrund von offenen Gläubigerforderungen, bleibt aber bis 1963 im Besitz der Familie Meyer von Schauensee und wird fremdvermietet. 1923 muss es notsaniert werden. Verschiedene Verkäufe (Renaissance-Cheminée, Bibliothek) sollen Mittel bringen für den aufwändigen Schlossunterhalt.

1963

Die Gemeinde Kriens kauft das Schloss nach einer denkwürdigen Volksabstimmung mitsamt Marsch nach Luzern und rettet es so den Schlosshügel vor der Grossüberbauung einer Immobilienfirma. Der Verein Pro Schauensee wird gegründet.

1965

Das Schloss Schauensee wird unter Denkmalschutz gestellt.

1966

An einem Schlösslifest zeigen Krienserinnen und Krienser Herz: Sie tragen 180‘000 Franken Gewinn zusammen – als Beitrag zu Renovation und Ausstattung des Schlosses. Dazu gehören auch Schlosskonzerte. Damit ist der Weg frei zur Gesamtsanierung des Schlosses zwischen 1966 und 1981. Verein Pro Schauensee gegründet